Die euro-atlantische Sicherheitstruktur des 21. Jahrhunderts
Der transatlantische Sicherheitsverbund, den das Bündnis verkörpert, und die Präsenz der Vereinigten Staaten in Europa werden auch im 21. Jahrhundert ein zentraler Bestandteil der sich heraubildenden neuen Sicherheitsordnung des euro-atlantischen Raumes sein. Doch können Sicherheit und Stabilität dieses Raumes von einer Institution allein nicht
garantiert werden. Dafür ist ein breit angelegter, kooperativer Ansatz der Sicherheitspolitik erforderlich, der politische, wirtschaftliche, soziale und umweltpolitische Aspekte mit einschliesst.
In einem solchen Netzwerk sich gegenseitig unterstützenden und verstärkenden Institutionen werden die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die Europäische Union (EU) und die Westeuropäische Union (WEU) ebenso eine Rolle spielen wie NATO und die Vereinte Nationen. Insbesondere die OSZE, der alle europäische Staaten, die USA, Kanada sowie die neuen Staaten des Kaukasus und Zentralasiens g) ei berechtigt angehören, muss neben der NATO zum Aufbau der europäischen Sicherheitsarchitektur beitragen. Erst eine derart umfassend angelegte kollektive Sicherheitsordnung, in der politische Mittel eine ungleich grössere Rolle spielen werden als militärische, wird zu einem sicheren und stabilen Europa ohne neue Trennlinien führen. Diese Ordnung muss die jungen Demokratien in Mittel- und Osteuropa ebenso einbinden und durch Kooperation stärken wie Russland und die Ukraine mit ihren eigenen legitimen Sicherheitsinteressen.