POLITISCHE PARTEIEN

1945 gab es in Österreich über 20 Parteien, die an den Wahlen in den Nationalrat teilnahmen. Zurzeit bestimmen das politische Leben Österreichs 3 politische Parteien:

-die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ),

-die Österreichische Volkspartei (ÖVP),

-die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ).

Die SPÖ. Die Sozialistische Partei Österreichs, die von 1970 bis 1983 allein regierte und nach dem Verlust der absoluten Mehrheit im Nationalrat eine Koalition der Freiheitlichen Partei bildete, wurde 1899 von Victor Adler gegründet. Bei der Errichtung der Republik 1918 noch eine treibende Kraft, wurde sie 1934 von der Regierung Dollfuß verboten und erst 1945 wiedergegründet. Ihr Programm eine Gesellschaft ohne Klassen, Privilegien und Abhängigkeit. Auch atackiert das kapitalistische System. In der Praxis jedoch verfolgt die SPÖ kein revolutionäres Programm, sondern ist eine moderne, westlich orientierte Partei mit einem gemäßigten Kurs.

Die ÖVP. Die Österreichische Volkspartei ist eine christlich-demokratische Partei, die 1945 wohl von Vertretern der alten Christlichsozialen Partei gegründet wurde. Von der katholischen Soziallehre beeinflusst, sieht sie den Menschen als ein Geschöpf Gottes und betont die Freiheit des Einzelnen und sein Recht auf Selbstbestimmung. Ziel der ÖVP ist nicht die klassenlose, sondern eine „partnerschaftliche" Gesellschaft, in der alle Menschen trotz unterschiedlicher Tätigkeit harmonisch zusammenarbeiten.

Die FPÖ.Die Freiheitliche Partei Österreichs wurde 1955 gegründet und ist die kleinste der im Parlament vertretenen Parteien. Sie geht von der Verschiedenheit der Menschen und der Gesellschaft aus und will dafür sorgen, dass alle gesellschaftlichen Schichten für alle Menschen offen und durchlässig bleiben. Auch die FPÖ tritt für das Privateigentum ein und ist gegen Verstaatlichung.

Die KPÖ.Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) wurde im November 1918 mit dem Ziel gegründet, die revolutionären Traditionen, Ziele und Ideale der Arbeiterbewegung zu bewahren. In der Tagespolitik vertritt die KPÖ Forderungen die auf Verbesserungen der materiellen Lage der Arbeiter, Angestellten und anderer werktätiger Schichten sowie auf Verbreiterung und Vertiefung der demokratischen Rechte hinzielen. Sie versucht, Aktionen und Kämpfe zu diesem Zweck zu entwickeln und in diesen Aktionen das Klassenbewusstsein der daran Beteiligten zu wecken und zu stärken.

Die Grünen.Im November 1982 wurde in Österreich eine politische Gruppe der Grünen gegründet. Sie hieß „Alternative Listen". Diese Gruppe wurde von der Jugend, auch von kritisch denkenden Sozialisten und linken Katholiken unterstützt. Später spaltete sie sich in zwei selbstständige Gruppen: „Alternative Listen“ und „Vereinigung der Grünen". Beide Gruppen hatten fast gleiche Ziele und Aufgaben und auf ihrer Basis wurde Mitte Februar 1987 eine grünalternative Einheitspartei Österreichs gebildet. Die Delegationen zum ersten Kongress der Grünen einigten sich endgültig über das Statut der neuen Partei „Die Grüne Alternative". Ihr Hauptanliegen ist der Umweltschutz, der Kampf gegen Atomwaffen und gegen nukleare Weltraumwaffen, für die Abrüstung und die Erhaltung des Friedens.