WIRTSCHAFT

Soziale Marktwirtschaft.Österreich ist ein hochentwickeltes Industrieland mit schnell wachsendem Dienstleistungssektor. Das Wirtschaftssystem Österreichs ist die soziale Marktwirtschaft, d.h. Angebot und Nachfrage sind der wichtigste Regulator der Volkswirtschaft. Die österreichische Wirtschaft ist privatwirtschaftlich organisiert, d. h. die Produktionsmittel sind Eigentum der Produzenten bzw. Wirtschaftstreibenden. Ausnahmen bilden Staatsbetriebe wie Post, Eisenbahn oder Bundesforste, weiter Kommunalbetriebe und Landesunternehmungen. Eine beson­dere Form des öffentlichen Eigentums sind die so genannten verstaatlichten Unternehmungen, die auf Grund eigener Verstaatlichungsgesetze in den Besitz des Bundes oder der Bundesländer übergegangen sind. In Österreich gibt es hauptsächlich Klein- und Mittelbetriebe. Fast ein Drittel aller Arbeitsstätten sind Einmann- oder kleinste Familienbetriebe, und nur 3,3 Prozent der österreichi­schen Betriebe haben mehr als 50 Beschäftigte.

Die Industrie.Die Erfolge einiger österreichischer Firmen auf dem Weltmarkt zeigen, dass spezialisierte Produkte, wie „intelligente" elektronische Maschinen mit kostensparenden Technologien, die besten Aussichten haben. Bekannt sind Produkte der österreichischen Glasindustrie und des Kunsthandwerkes. Sie wer­fen zum Großteil exportiert.

Die Gebirgsflüsse des Landes sowie die Wassermassen der Donau werden zur Gewinnung von Wasserkraft genutzt. Obwohl Österreich feste Brennstoffe, Erdöl und vor allem Wasserkraft besitzt, muss es Energie importieren. Die österreichische Eisen- und Stahlindustrie ist hoch entwickelt. Die wichtigsten Eisenerzvorkommen liegen in der Steiermark, und die weltbekannten Großbetriebe per Stahlindustrie (VOEST-Alpine) befinden sich in Linz. Hoch entwickelt sind auch der Maschinenbau, die Chemiewirtschaft, die Textilindustrie, die Elektronik/Elektrotechnik sowie die Glasindustrie und Porzellanerzeugung, die Nahrugs- und Genussmittelindustrie.

Die Landwirtschaft.Obgleich von der Gesamtfläche Österreichs nur 20% auf Ackerland und 28, 8% auf Wiesen und Weiden entfallen, produzieren (Stand 1982/83) 302579 landwirtschaftliche Betriebe 102% des Nahrungsmittelbedarfes des Landes. Dies ist vor allem auf den hohen Mechanisierungs- und Rationalisierungsgrad der österreichischen Landwirtschaft zurückzuführen sowie auf die Anwendung neuester agrartechnischer Methoden.

Die wichtigsten Produktionsgebiete der österreichischen Landwirtschaft sind das nördliche Alpenvorland und die Region zu beiden Seiten der Donau bis in die Flachländer an der Ostgrenze des Landes. Hier wird Feld- und grünlandwirtschaft mit Viehhaltung sowie Obst- und Weinbau betrieben. Die Mittelgebirgs-Landwirtschaft ist durch stärkere Viehzucht und zunehmende Waldnutzung gekennzeichnet. Die Hochgebirgszone bietet nur die Möglichkeit zu extensiver Weidekultur und zu Forstwirtschaft. Die landwirtschaftlichen Unternehmen sind fast außenschliesslich in Familienbesitz. Lediglich Grossbetriebe der Forstwirtschaft befinden sich zu einem beträchtlichen Teil im Eigentum von Bund, Ländern, Gemeinden, Kirchen und Genossenschaften.

Der Außenhandel. Als Industrieland mit einem relativ kleinen Inlandmarkt ist Österreich stark exportorientiert. Der Außenhandel gehört so zu den wichtigsten Funktionen der österreichischen Wirtschaft. Die amtliche Außenhandelsstatistik umfasst den Verkehr mit rund 150 Ländern. Die wichtigsten Handelspartner Österreichs sind Deutschland, gefolgt von Italien und von der Schweiz.

Der Verkehr. Österreich besitzt ein dichtes Netz von Verkehrsverbindungen. Das Prinzip der österreichischen Verkehrswege sind parallel verlaufende Ost-West-Linien entlang der Donau sowie entlang der Längstäler der Alpen, die gekreuzt werden von Nord-Süd-Verbindungen über die Alpenkämme zwischen Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum.