DIE HAUPTLANDSCHAFTEN

Die Schweiz ist hauptsächlich ein Gebirgsland, mehr als die Hälfte des Landes liegt über 1 000 m hoch. Die Entwicklung und Morphologie der Landschaft wurden durch die Entstehung der Alpen und die Eiszeiten bestimmt. Die Alpen üben auch jetzt auf Klima, Vegetation und Tierwelt einen entscheidenden Einfluss aus. Die Schweiz weist drei Hauptlandschaften auf: die Alpen, die 60% der Landesfläche einnehmen; das Mittelland (30%) und der Jura (10%). Im äußersten Norden hat die Schweiz einen geringfügigen Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene (Basel sowie nördlich des Rheins am Schwarzwald, im Süden ragt ein Zipfel in die Ebene.

Die Alpen zeigen einen reichen Formenschatz von vielfach gestuften Tale Terrassen, Riegeln, Pässen, Ketten und Gipfelfluren, die auch die Mitgestaltung durch eiszeitliche Gletscher erkennen lassen. Die mittlere Höhe der Alpen erreicht gegen 1 700 m; etwa 100 Gipfel reichen knapp an die 4 000 m Grenze heran oder übersteigen sie. Der höchste Gipfel auf Schweizer Gebiet ist die Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv (4 634 m).

Im Eiszeitalter war die ganze Schweiz verglet­schert, nur wenige Gipfel ragten aus dem Eis heraus (von 500 bis 700 m Eispanzer). Nach dem Rücktritt der Gletscher vor rund 10 000 Jahren verblieben übersteile Hänge, Gipfelwände und Moränen. Aber auch heute hat die Schweiz etwa 3 000 km2 Gletscher. Der Matterhorn (4478 m), eines Schneereichtum und die steilen Berghänge bekanntesten Wahrzeichen dort führen bei entsprechender Wetterlage zur Bildung von Lawinen. Gegen die Lawinengefahr werden verschiedene Maßnahmen getroffen. Man errichtet Terrassen an den Hängen, pflanzt Bannwälder, baut Mauern, Tunnels und Überdachungen der Verkehrsstraßen. Man baut Häuser in den Hang ein, so dass die Lawinen über sie hinweggleiten können.

Das Mittelland, im Durchschnitt 580 m hoch, bildet ein breites Band, das sich vom Genfer See zum Bodensee zieht. Es ist klimatisch weit mehr begünstigt als die Alpen und der Jura. Das Mittelland ist zum ökonomischen „Herzen" der Schweiz geworden, hier konnten sich Besiedelung, Wirtschaft und Verkehr gut entfalten. Der Jura ist ein Mittelgebirge aus Gebirgsketten, Hochflächen und Tälern. die mittlere Höhe des Jura beträgt etwa 750 m. Der Jura erstreckt sich vom Genfer See bis nach Schaffhausen am Rhein.

Flüsse und Seen.Die meisten Flüsse sind die Nebenflüsse des Rheins, die Rhone mündet in das Mittelmeer und der Inn in die Donau. Die Seen prägen die schwei­zerischen Landschaften besonders stark. Die größeren Seen liegen am Jurafuß und im Mittelland (Genfer See, Neuenburger See, Bieler See, Bodensee und Zürichsee) sowie in den Voralpen bzw. am Nord- und Südrand der Alpen (Thuner See, Brienzer See, Zuger See, Vierwaldstätter See, Luganer See, Lago Maggiore1). Es gibt aber auch eine Menge natürlicher und künstlich aufgestauter kleine­rer Seen in den Alpen.