GESCHICHTE

Die Helvetier.Im 1. Jh. v. u. Z. verließ der keltische Stamm der Helvetier Süddeutschland und wanderte ins schweizerische Mittelland ein. Von dort wanderten die Helvetier in westlicher Richtung weiter, bis sie in Ostfrankreich mit den Römern zusammenstießen. Im Jahre 58 v.u.Z. wurden sie von den römischen. Truppen unter Julius Cäsar gezwungen ins Mittelland zurückzukehren. Seither war das helvetische Siedlungsgebiet dem Römerreich einverleibt. Und es war auch die kulturell äußerst fruchtbare Zeit, in der das Land seine erste wesentliche Umformung erfuhr: Ein Straßennetz überzog das Land, die Städte entstandet blühender landwirtschaftlicher Großgrundbesitz, wie er für das Römerreich typisch war, drückte dem Land seinen Stempel auf.

Doch erst als die Romanisierungsphase abgeschlossen war, erhielt die Schweiz mit dem Eindringen germanischer Völkerstämme jene ethnische und sprachliche Gestalt, die sie auch jetzt aufweist

Die Eidgenossenschaft.Die staatlichen Anfänge der Schweiz reichen in das 13. Jh. zurück. In der zweiten Hälfte des 13. Jh. vereinigten sich die Täler der mittleren Schweiz im Kampf um ihre Unabhängigkeit von der Herrschaft der Feudalherren in einer Eidgenossenschaft. 1291 schlössen die drei Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwaiden (Nidwaiden) eine Übereinkunft zum Schutz ihrer Rechte und Freiheiten – den Rütlibund. Das waren die Urkantone der heutigen Schweiz. Somit gilt das Jahr 1291 als Gründungsjahr des Staates Schweiz. Einem Volksheer dieser drei Gemeinden gelang es 1315, das habsburgische Ritterheer zu besiegen, die Unabhängigkeit wurde gesichert. Es gab später noch Kämpfe gegen die Habsburger. Im 14. Jh. wurden Luzern, Zürich, Clarus, Zug und Bern angeschlossen. So entstand die Schweizerische Eidgenossenschaft.

Die Reformation.Im 16. Jh. vollzog sich die Reformation in der Schweiz; die Kirche wurde protestantisch, nur die Waldgemeinden blieben katholisch. 1648 erfolgte die völkerrechtliche Fixierung der schweizerischen Unabhängigkeit.

Die Helvetische Republik.Nach der Französischen Revolution von 1789 marschierten französische Truppen in die Schweiz ein. Die Eidgenossenschaft wurde aufgelöst, das Land erhielt den Status einer französischen Tochterrepublik, so entstand die Helvetische Republik. Der Wiener Kongress von 1815 stellte die Eidgenossenschaft wieder her.

Der Bundesstaat.Am 12.09.1848 wurde die neue Bundesverfassung angenom­men. Bis dahin war die Schweiz ein Staatenbund, der sich nun zu einem Bundesstaat formierte. Neben die Kantone trat der Bund als neue Staatsgewalt. Nationalrat und Ständerat bildeten seitdem die Bundesversammlung. Seit der Bildung des Kantons Jura 1978/79 gehören dem Bundesstaat 23 Kantone an, 3 davon sind in Halbkantone untergliedert.

Vier Hauptsprachgebiete.In der Schweiz gibt es vier große Sprachregionen. Die deutsche Sprache ist vorherrschend. Das Schweizerdeutsch („Schwyzertütsch") unterscheidet sich jedoch wesentlich von der deutschen Standardaussprache und besitzt eine Anzahl von Dialekten. Das Hochdeutsche ist vor allem Schriftsprache in der Schweiz. Das Schweizerdeutsch entstand hauptsächlich aus den alemannischen Dialekten. In der westlichen Schweiz entwickelte sich aus dem Volkslatein der Burgunder der französischsprechende Landesteil; im Süden wird Italienisch gesprochen. Im Südosten der Schweiz, vor­wiegend im Kanton Graubünden wird Rätoromanisch gesprochen, aber diese vierte Amtssprache ist einem starken Druck der sie umgebenden „großen" Sprachen (Deutsch und Italienisch) ausgesetzt. In den Schulen der deutschsprachigen Schweiz wird häufig bis zum letzten Schuljahr der Unterricht in Schweizerdeutsch und nicht in der Hochsprache erteilt. Auch Fernsehen und Rundfunk bedienen sich in ihrer Sendungen immer häufiger der schweizerdeutschen Dialekte.

Vorlesung 12