VERKEHRSWEGE

In Deutschland spielt sich der Verkehr auf der Straße, der Schiene, auf Flüssen und Kanälen sowie in der Luft ab. Das Straßennetz ist besonders dicht Die Autobahnen, Bundesstraßen, Landstraßen und Kreisstraßen sind zusammen ungefähr 173.000 Ki­lometer (km) lang. Neue Straßen werden in den nächsten Jahren hauptsächlich in den neuen Bundesländern gebaut werden. Auch der Zustand der alten Straßen muss verbessert werden und wird er­hebliche Investitionen erfordern.

Am Rand und außerhalb der großen Städte wohnen viele Men­schen, die täglich zum Arbeiten in die Stadt fahren müssen. Durch den Berufsverkehr morgens zwischen 6 Uhr und 8 Uhr und nach­mittags zwischen 16 Uhr und 18 Uhr sind öffentliche Verkehrsmittel oft überfüllt und viele Straßen verstopft. In den Innenstädten sind Parkplätze nur schwer zu finden. Fußgängerzonen sollen für Entla­stung der Innenstädte sorgen.

Zur Erleichterung des Berufsverkehrs wurden und werden Schnellverkehrssysteme gebaut, die von den Vororten in die Zentren der Großstädte führen. Trotzdem fahren sehr viele Menschen immer noch mit dem Auto zur Arbeit.

Die wichtigsten Straßenverbindungen außerhalb der Großstädte sind die mehrspurigen Autobahnen. Auf ihnen gibt es keinen Gegen­verkehr und keine Kreuzungen. In Notfällen darf die Standspur benutzt werden. Ansonsten ist das Anhalten nur auf ausgeschilderten Park­plätzen und an Raststätten erlaubt. Die Geschwindigkeit auf Auto­bahnen ist nicht begrenzt. Auf zahlreichen Abschnitten wurden aber Höchstgeschwindigkeiten festgelegt. In den fünf neuen Bundeslän­dern gilt jedoch "Tempo 110 km/h".

Sehr viele Leute fahren beruflich oder privat ein Auto. 1990 waren in Deutschland fast 29 Millionen (Mio.) Personenkraftwagen (PKW) und 1,3 Mio. Lastkraftwagen (LKW) zugelassen.

Das Schienennetz der Deutschen Bundesbahn (DB) hat eine Länge von ca. 27.000 km. Auf den Hauptstrecken hat man die Züge modernisiert und schnellere Verbindungen geschaffen. Unrentable Nebenstrecken werden stillgelegt.

Die Bahn will sich als bequeme Alternative zu Auto und als billigere Alternative zum Flugzeug anbieten. Andererseits werden ganz neue Verkehrsmittel entwickelt und erprobt, so z.B. die Magnetbahn. Die Reichsbahn der ehemaligen DDR wird organisatorisch erst nach und nach in die Struktur der Deutschen Bundesbahn (DB) über­führt. Sie hat ein Streckennetz von ca. 14.000 km.

Der Rhein verbindet mehrere Länder und hat einen Zugang zur Nordsee. Er ist eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas. Zwi­schen dem Main und der Donau ist schon 1993 ein Kanal gebaut. So ist eine Wasserstraße von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer entstanden. Oder und Elbe sind schon durch einen Kanal verbunden.

Der Luftverkehr nimmt in der Bundesrepublik Deutschland eine immer wichtigere Rolle ein. Große und zentrale Flughäfen wurden für den Fracht— und Personenverkehr mit dem Ausland gebaut In den letzten Jahren sind "Billigflüge1 sehr populär geworden. Zur Fe­rienzeit fliegen zahlreiche Chartermaschinen mit deutschen Touristen in Richtung der beliebten Urlaubsländer. Die Fluggesellschaft "Luft­hansa" ist zu 50% in Staatsbesitz und fliegt die meisten Großstädte der Welt an. Die staatliche Fluggesellschaft "Interflug" der ehemaligen DDR wurde im April 1990 aufgelöst.