GRETCHEN

nach Hause gehend:

Wie konnt ich sonst so tapfer schmälen,

Wenn tät ein armes Mägdlein fehlen!

Wie konnt ich über andrer Sünden

Nicht Worte gnug der Zunge finden!

Wie schien mir’s schwarz, und schwärzt’s noch gar,

Mir’s immer doch nicht schwarz gnug war,

Und segnet mich und tat so groß,

Und bin nun selbst der Sünde bloß!

Doch – alles, was dazu mich trieb,

Gott! war so gut! ach, war so lieb!

 

Zwinger(у крепостной стены; Zwinger – здесь: узкий проход между последними домами и крепостной стеной.)

 

In der Mauerhöhle ein Andachtsbild der Mater dolorosa, Blumenkruge davor (в нише крепостной стены изваяние Богоматери Mater dolorosa (/лат./ «скорбящая мать» – изображение Богоматери у подножия креста.), перед ним цветы в кувшинах).

Gretchen

steckt frische Blumen in die Krüge (ставит свежие цветы в кувшины; der Krug):

 

Ach neige (ах, склони; neigen),

Du Schmerzenreiche (Ты, Скорбящая: «богатая болями»),

Dein Antlitz gnädig meiner Not (Твой лик милостиво к моей беде)!

 

Das Schwert im Herzen (меч в сердце = с сердцем, пронзенным мечом),

Mit tausend Schmerzen (Страждущая: «с тысячью страданий»)

Blickst auf zu deines Sohnes Tod (взираешь на смерть Сына; aufblicken – взглянуть вверх, поднять глаза /взгляд/).

 

Zum Vater blickst du (на Отца смотришь),

Und Seufzer schickst du (и посылаешь стон; der Seufzer – вздох, стон; seufzen – вздыхать; стонать)

Hinauf um sein’ und deine Not (ввысь о Его и Твоей скорби).