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Armes reiches Land?

Reichtum und Armut als Herausforderung kirchlichen Handelns Armut ist relativ. Wo sie jedoch erlitten wird, ist sie absolut.

Rund 8 Millionen Menschen leben in Deutschland unterhalb der so genannten "relativen Armutsgrenze": Kinder und alte Menschen, Arbeitende und Arbeitssuchende, Familien und allein Erziehende gehören dazu, die weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens zum Leben haben. Rund 2,8 Millionen Haushalte in Deutschland sind überschuldet. Zugleich gehört Deutschland mit einem Bruttonationaleinkommen von rund 515 Milliarden Euro im weltweiten Vergleich zu den reichsten Ländern der Erde.

In anderen Teilen der Welt bedeutet jeder Tag aufs Neue den Kampf ums Überleben. 17000 Kinder sterben täglich an Unterernährung. Etwa 3 Milliarden Menschen weltweit haben weniger als 2 Dollar täglich zur Verfügung. National und international wird die Kluft zwischen Arm und Reich größer.

Soziale Gerechtigkeit bedeutet, dass alle Menschen bekommen, was sie zum Leben brauchen. Dazu gehören Einkommen, Arbeit, Bildung, Wohnraum, Beteiligung am kulturellen und politischen Leben.

Ein demokratischer Staat, der gleiche Rechte garantiert, muss dafür sorgen, dass alle über eine gewisse materielle Grundausstattung verfügen, sonst können sie diese Rechte nicht wahrnehmen. Die Aufgabe des Staates muss es sein, Armut zu begrenzen - aber Reichtum auch. Denn Demokratie lebt davon, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu weit auseinander geht.

Die sich verschärfende wirtschaftliche Situation erfordert eine Intensivierung der verteilungspolitischen Debatte in Deutschland und weltweit. Globalisierte Wirtschaftsstrukturen vereinfachen den weltweiten Handel, erfordern jedoch zugleich eine verantwortungsvolle Überprüfung ihrer sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Verträglichkeit.

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