B. Nationale Minderheiten

In jeder Gesellschaft gibt es Minderheiten. Die Schwarzen in den USA, die Indianer in einigen ostafrikanischen Staaten, die Chinesen in Vietnam, die Christen in den Arabischen Staaten, die ausländischen Arbeitnehmer oder die Behinderten in verschiedenen Ländern – sie alle sind Minderheiten. Minderheiten unterscheiden sich von der Mehrheiten, in denen sie leben, durch das eine oder andere Merkmal: die Sprache zum Beispiel oder die Sitten und Gebräuche, die Religion, die Hautfarbe, die Behinderung. Häufig geschieht es, dass Angehörige der Mehrheit denken, nur weil sie zur Mehrheit gehören, sie seien auch die Besseren. Immer wieder ist es vorgekommen, dass Minderheiten von den Mehrheiten verspottet, verachtet, verfolgt wurden. Als Deutschland von 1933 bis 1945 eine Diktatur unter der Herrschaft der Nazis war, wurden Juden, Polen, Ukrainer und Russen, Zigeuner und geistig Behinderte eingesperrt. Millionen wurden ermordet.

Behinderte haben es in vielerlei Hinsicht schwerer im Leben als Nichtbehinderte. Sie haben auch viele Probleme. Vielleicht das größte Problem aber ist für viele von ihnen das Verhalten der Nichtbehinderten, der «Normalen». Die Meisten Behinderten können und wollen etwas leisten und viele von ihnen können so selbständig leben und arbeiten wie die anderen. Wir alle sollen darüber nachdenken, wie wir ihnen das Leben erleichtern können, wie wir vor allem verhindern können, dass sie sich als eine Minderheit mit allen Nachteilen empfinden müssen. Das setzt voraus, dass wir sie besser verstehen lernen und uns ihnen gegenüber richtig verhalten.