M u s t e r d e r A n a l y s e

1. Ich freute mich darüber, dich besucht zu haben. – Das ist derInfinitiv II Aktiv. Er wird aus dem Partizip II des Vollverbs besuchen und dem Infinitiv I des Hilfsverbs haben gebildet. Der Infinitiv II drückt in diesem Satz die Vorzeitigkeit in der Vergangenheit aus. Die Infinitivgruppe kann durch den dass-Satz ersetzt werden: …, dass ich dich besucht hatte. Das Vollverb besuchen ist vom semantisch-grammatischen Standpunkt aus ein Tätigkeitsverb. Vom syntaktischen Standpunkt aus ist es ein objektives, transitives Verb. Vom morphologischen Standpunkt aus ist das Verb besuchen ein schwaches Verb, seine Grundformen sind: besuchen – besuchte – hat besucht. Der Wortbildung nach ist es ein abgeleitetes Verb.

2. Sie glaubt belogen zu werden. – Das ist derInfinitiv I Passiv. Er wird aus dem Partizip II des Vollverbs belügen und dem Infinitiv I des Hilfsverbs werden gebildet und drückt die Gleichzeitigkeit in der Gegenwart aus. Der Infinitiv wird hier zusammen mit dem Verb glauben mit modaler Bedeutung gebraucht. Die Fügung „glauben + zu + Infinitiv“ hat eine subjektive Bedeutung und bezeichnet eine Vermutung, die vom Handlungsträger ausgeht. Der Infinitiv entspricht dem dass-Satz – …, dass sie belogen wird. Das Vollverb belügen ist vom semantisch-grammatischen Standpunkt aus ein Tätigkeitsverb. Vom syntaktischen Standpunkt aus ist es ein objektives, transitives Verb. Vom morphologischen Standpunkt aus ist das Verb belügen ein starkes Verb, seine Grundformen sind: belügen – belog – hat belogen. Der Wortbildung nach ist es abgeleitet.

Ü b u n g e n

 

1. Finden Sie und analysieren Sie die Infinitive, übersetzen Sie den Text.

Frau Henke beschloss eine neue Arbeitsstelle zu suchen. Eine Woche später freute sie sich schon, zu einem Vorstellungsgespräch bei „Siemens“ eingeladen zu sein. Sie hegte die Hoffnung, vom Personalchef selbst empfangen zu werden. Selbstverständlich bereitete sich Frau Henke darauf besonders tüchtig vor und sie bereute es gar nicht, 100 Euro für ein neues Kostüm verschwendet zu haben; sie war ja im Begriff, ihr Bestes zu tun, um einen guten Eindruck zu machen. Sie glaubte doch vom Personalchef richtig eingeschätzt zu werden. Der Beamte überraschte die Frau mit der Nachricht, von ihren ausgezeichneten Fähigkeiten schon längst informiert zu sein. Frau Henke war glücklich, eingestellt zu sein und bedauerte nicht, ihre vorherige Arbeit aufgegeben zu haben.