II. Setzen Sie die eingeklammerten Verben in die entsprechende Zeitform des Konjunktivs.

 

1. Heute früh … ich beinahe den Bus (versäumen). 2. Du bekommst doch immer Ärger mit dem Chef! An deiner Stelle … ich die Arbeitsstelle (wechseln). 3. Ich … ein Jahr länger in Deutschland (bleiben), aber es ging nicht. 4. Ich … mir gern heute Abend diesen Film (ansehen). 5. Er ist beschäftigt, sonst … er (bleiben können). 6. Du … im vorigen Sommer mehr (lesen sollen). 7. Der Sportler hat viel trainiert, andernfalls … er den ersten Platz nicht (belegen). 8. Sie … um ein Haar auf ihren Nachbarn (stoßen). 9. Wir … morgen ins Konzert (gehen), aber leider ist es schon ausverkauft. 10. Zum Geburtstag hatten wir eine riesige Torte, du … dabei (sein müssen).

Der HÖFLICHE Konjunktiv

Der höfliche Konjunktiv wird in folgenden Fällen gebraucht:

1. Zum Ausdruck einer höflichen Bitte.Die höfliche Bitte wird meistens durch den Konditionalis I (oft in Fragesätzen) ausgedrückt und kann in folgenden Wendungen vorkommen: „Würden Sie bitte + Infinitiv“ (a), „Würden Sie so liebenswürdig (freundlich, nett u.a.) sein + Infinitivgruppe“ (b), „Würden Sie ihm bitte sagen, er möchte + Infinitiv“ (c). Bei der höflichen, vorsichtigen Bitte verwendet man oft verschiedene Modalverben können, dürfenim Präteritum Konjunktiv + Infinitiv (d).

a. Würden Sie bitte die Tür öffnen?

b. Würden Sie so liebenswürdig sein, dieses Buch herüberzugeben?

c. Würden Sie ihm bitte sagen, er möchte mich zurückrufen.

d. Könntest du mir helfen? Dürfte ich Sie fragen?

2. Zum Ausdruck eines höflichen Wunsches. Der höfliche Wunsch wird meistens durch das Verb mögen im Präteritum + Infinitiv ausgedrückt (der vorsichtige Konjunktiv), z.B.: Ich möchte diese Jacke kaufen. In den höflichen Wunschsätzen mit gern, am liebsten wird das Plusquamperfekt Konjunktiv in Bezug auf die Gegenwart gebraucht, z.B.:

Was wünschen Sie? – Entschuldigen Sie! Ich hätte nur gern gewusst, ob der Zug schon angekommen ist.

Wohin möchten Sie fahren? – Ich hätte meinen Urlaub am liebsten auf der Krim verbracht.

3. Zum Ausdruck eines höflichen Vorschlags dient sehr oft die Wendung „Wie wäre es mit + Dat.“, z.B.: Wie wäre es mit einem Kinobesuch?

4. Zum Ausdruck einer nicht kategorischen Aussage. Das Präteritum Konjunktiv kommt in folgenden Sätzen zum Ausdruck (der diplomatische Konjunktiv), z.B.: Ich wäre anderer Meinung. Das wäre alles. Mein Vorschlag wäre anders.

5. Zum Ausdruck einer Feststellung, in der der Abschluss des Geschehens mit Befriedigung begrüßt wird. Das Präteritum und das Plusquamperfekt Konjunktiv sind hier zu gebrauchen (der konstatierende Konjunktiv), z.B.: Endlich wären wir an Ort und Stelle! Das hätten wir also geschafft!

Manchmal haben solche Feststellungen einen ironischen Beiklang, z.B.: Da hätten wir die Bescherung! ‘Âîò òåáå è íà!’ Da wären wir ja schön hereingefallen! ‘Âîò òàê âëèïëè!’

6. Zum Ausdruck des Erstaunens, der Ironie, indem der Inhalt des Fragesatzes vom Sprechenden als zweifelhaft und unwahrscheinlich empfunden wird. Das Präteritum und das Plusquamperfekt Konjunktiv werden in diesen Sätzen verwendet, z.B.: Und das wäre Ihre Tochter? Räuber wären es gewesen?