Lernen im Schlaf

Fast ein Drittel der Lebenszeit verbringt der Mensch in einem scheinbar unproduktiven und bewusstlosen Zustand. Trotzdem hat Schlaf durchaus ein positives Image, solange wir es nicht übertreiben. Körper und Geist erholen sich in dieser Ruhephase.

Es gibt Hinweise darauf, dass schlummernd Stoffwechselgifte abgebaut werden und dass Immun- und Hormonsystem solche Ruhephasen nötig haben. Der Schlaf erfüllt also offenbar auch eine Funktion, die mit dem Wachsein inkompatibel ist. Das Gedächtnis im Schlaf konsolidiert sich, am Tage Gelerntes weiterverarbeitet, festigt und unwichtige Informationen aussortiert.

Schlaf besteht aus verschiedenen physiologischen Zuständen.

Forscher von der Harvard University zeigt, dass Versuchspersonen ihre Lernleistung durchaus verbessern, wenn ihnen bewusstgemacht wurde, dass sie gerade lernen. Und für diese Verbesserung war wiederum Schlaf nötig. Genau hier scheint das große Paradoxon von Lernen und Bewusstsein zu bestehen: Je bewusster wir Informationen speichern, desto mehr offenbar brauchen wir den Zustand der Bewußtlosigkeit, um sie zu festigen.

Aber in der Forschergemeinde kann keine Rede von Harmonie sein. Schlafforscher von der Universität in California lehnen die Zusammenhänge zwischen Lernen und Schlafen ab. Anderer Schlafforscher von der Boston Uni hat seine Meinung inzwischen geändert. Er glaubt, dass Struktur unseres Wissens von der Welt zusammenbrechen wird, wenn wir nicht schlafen.