WELTTAG DES ROTEN KREUZES

¹ 4

Der Welttag des Roten Kreuzes wird alljährlich am 8 Mai begangen. Dieser Tag ist dem Vermächtnis des Bergründers des Roten Kreuzes Henri Dunant gewidmet, der am 8. Mai 1828 in Genf geboren wurde. Der Schweizer Bankiersohn hatte1859 das grauenvolle Gemetzel der Schlacht von Solferino in Oberitalien erlebt und 1862 die Gründung von “Hilfsgesellschaften“ zur Pflege von Verwundeten „ohne Unterschied der Volksangehörigkeit durch Freiwillige“ angeregt.

Bereits 1863 trat ein „Internationales Komitee zur Unterstützung der Verwundeten“ zusammen, das im Jahre 1880 den Namen „Internationales Komitee vom Roten Kreuz“ annahm. 1864 wurde das Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten abgeschlossen. 1929 folgte ein Abkommen über die Behandlung von Kriegsgefangenen und zwanzig Jahre später ein Vertrag über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten. Die Genfer Abkommen bilden die rechtliche Grundlage für die Wirksamkeit des Roten Kreuzes.

 

DAS MÄRCHEN VOM „SCHWACHEN GESCHLECHT“

¹ 5

Im Spitzensport werden die Leistungsunterschiede zwischen Männern und Frauen immer kleiner. Die Evas sind auf dem Sprung1. Sie haben sich durchgesetzt im Fußballsport, sitzen bei Formel-I-Rennen hinter dem Lenkrad, fühlen sich in der Leichtathletik wie zu Hause und lassen keine Gelegenheit aus, den Herren der Schöpfung2 zu beweisen, wie falsch es ist, den Sport als Männersache zu betrachten. Sie haben den Männern den Kampf angesagt.

Man darf annehmen, daß sich die Frau eines Tages auch in jenen leicht-athletischen Disziplinen Zugang zur olympischen Wettkampfarena verschaffen wird, die ihr heute noch verschlossen sind: im Stabhochsprung, Hammerwurf, 5000-und 10 000-Meter-Lauf. Es ist sicherlich, das größte Missverständnis zu meinen, die Mädchen erstrebten im Sport keine Wettkampfleistungen, sondern zweckfreie, schöne Bewegung: nur Gymnastik und Tanz seien daher weibliche Leibesübungen. Heute weiß man, daß bei entsprechendem Training selbst die Marathonstrecke keinerlei Gefahr für Frauen bedeutet. Freuen haben sich im Sport als ausgezeichnete „Dauerleister“3 empfohlen. In fast allen olympischen Sportdisziplinen haben die Leistungen der Frauen – gemessen an denen der Männer – einen viel stärkeren Aufschwung genommen.

 

Texterläuterungen

● auf dem Sprung sein – áûòü íàãîòîâå ● den Herren der Schöpfung – ñèëüíîìó ïîëó ● „Dauerleister“ – ñòîèêèå, âûíîñëèâûå ñïîðòñìåíû.