ZUR GESCHICHTE DES BIBLIOTHEKWESENS № 2

 

Задание 1. Welche Vor- und Nachteile Ihrer Meinung nach hat der Beruf eines Bibliothekars?

Задание 2. Überlegen Sie und sagen Sie, weche menschlichen Eigenschaften und Charakterzüge ein guter Bibliothekar besitzen muss? Wie muss er eigentlich sein?

Задание 3. Was wissen sie schon von der Geschichte des Bibliothekwesens?

Задание 4. Прочитайте текст (незнакомые слова выпишите в тетрадь, найдите их значение в словаре):

Zur Geschichte des Bibliothekwesens

Die Anfänge der Leihbibliotheken waren Lesekabinette, die im 18. Jahrhundert entstanden. Sie waren oft vom Buchhändler eingerichtet.

Wer um 1730 in Amerika Bücher lesen wollte, musste sie sich aus England kommen lassen. Benjamin Franklin, der sich mit anderen jungen Handwerkern zu einem Klub vereinigt hatte, schlug vor, alle sollten ihre Bücher in einem gemieteten Zimmer aufstellen. Sie wären dann immer zum Nachschlagen zur Hand1, und jeder könnte die Bücher ausleihen, die er zu Hause lesen wollte. Das Unternehmen war so nützlich, dass Franklin bald daraus eine öffentliche Bibliothek machte. Die Bibliothek war einen Tag in der Woche geöffnet. Die Abonnenten mussten schriftlich erklären, dass sie den doppelten Preis des ausgeliehenen Buches auszahlen werden, falls sie es nicht zurückgeben könnten. Zur Zeit ist daraus eine der größten amerikanischen Bibliotheken geworden.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ergriff die „Leseseuche“2 auch in Deutschland die unteren Schichten. Bürger und kleine Handwerker begannen zu lesen, besuchten Lesegesellschaften und Leihbibliotheken. „Ich hielt mich einmal in einem Städchen auf, so erzählt Lichtenberg, „wo die Dienstmädchen eine Lesegesellschaft gegründet hatten und statt ihr Geld für Schuhe und Halstücher auszugeben, Bücher dafür anschaffen.“ In Leipzig eröffnete 1828 Anton Philipp Reclam“ eine Leihbibliothek und Lesehalle in der Grimaischen Gasse. Er nannte sie „Literarisches Museum“. Thomas Mann hat das in einer Jubiläumsansprache einen „gefährlich lebensvollen Ort“ genannt „eine Stätte der Lektüre, der Diskussion, der Kritik, wo alles verkehrte, was im guten Leipzig gegen die falsche Ordnung war.“

Oftmals zu Belebung von Kaffeehäusern eingerichtet, bekamen Lesekabinette besondere gesellschaftliche Bedeutung, denn hier tauschten die Männer Nachrichten und Meinungen aus, und nicht nur spießbürgerliche3. Bücherlesen war aber nach wie vor4 mit materiellen Opfern verbunden, was klar macht, warum das Buch dem einfachen deutschen Volk im 19. Jahrhundert fremd geblieben ist. Erst am Anfang des 20. Jahrhunderts beschlossen wurde, eine Stadtbibliothek in Berlin zu gründen, die dann mit einem Bestand von 90 000 Bänden eröffnet wurde. Aber es blieb bei der Trennung der Bibliotheken für das Volk und der für die Gebildeten. Eine lesekarte hat überall nicht wenig gekostet.