Aus der Geschichte des Buches

Lange bevor es Bücher gab, haben Menschen ihre Gedanken, Mitteilungen und Geschichten schriftlich aufgezeichnet. Vor einigen tausend Jahren wurden Schriftzeichen in Ton- und Wachstafeln eingeritzt oder auf Palmblätter geschrieben. Das Wort Buch erinnert daran, dass die Vorfahren, Germanen, Zeichen in Stäbe aus Buchenholz (Buchstaben) schnitzten. Die alten Ägypter stellten aus den Stengeln der Papyruspflanze erstmals dünne Blätter her, die an Holzstäben aufgerollt wurden (Buchrolle). Aus geglätteten Tierhäuten bestand das Pergament, ein sehr haltbarer, aber auch teurer „Beschreibstoff’. Auch das beschriebene Pergament wurde zunächst in Rollen aufbewahrt. Später ging man dazu über, die einzelnen Bogen zu falten und in der heute noch üblichen Form des Buches einzubinden.

Alle diese Vorläufer unserer Bücher wurden einzeln mit der Hand geschrieben. Mönche des Mittelalters führten diese Arbeit besonders kunstvoll aus, sie schmückten die Handschriften mit farbigen Bildern und prachtvollen Anfangsbuchstaben (Initialen). Solche Bücher waren sehr kostbar, denn ihre Herstellung war mühsam und langwierig. Sie waren meist im Besitz von Klöstern und Fürstenhöfen.

Größere Verbreitung konnten Bücher erst durch die Einführung des Papiers und des Buchdrucks finden. Das Papier, das man im 14. Jahrhundert von den Arabern kennenlernte, war wesentlich billiger als das Pergament. Der Buchdruck machte es möglich, viele Exemplare eines Buches in kürzerer Zeit herzustellen. Erfunden wurde der Buchdruck in Europa um 1450 von dem Mainzer Johannes Gutenberg (China bereits früher). Schon vor Gutenberg hatte man Drucke hergestellt: man schnitt Texte und Zeichnungen auf Holztafeln aus, bestrich sie mit Farbe und druckte sie auf Pergament oder Papier ab. Der Text jeder Buchseite musste aus einer eigenen Holztafel ausgeschnitten werden. Gutenbergs Gedanke war nun, einzelne Buchstaben herzustellen, aus denen eine ganze Textseite zusammengestellt werden konnte. Diese einzelnen Buchstaben, die Lettern, wurden aus Blei gegossen. Sie waren beweglich und konnten daher beliebig zusammengestellt und immer wieder verwendet werden. Das Zusammensetzen der Lettern zu einer Textseite und der Druck mit der Handpresse blieb aber lange Zeit ein aufwendiges Geschäft. Erst seit im letzten Jahrhundert Druck- und Setzmaschinen erfunden wurden, lassen sich Bücher so billig herstellen, dass sie heute für jeden erschwinglich sind.

(D. Mayer)

Çàäàíèå 3. Îòâåòüòå íà ñëåäóþùèå âîïðîñû ê òåêñòó:

1. Woran erinnert uns das deutsche Wort „Buch“? 2. Wie haben die Menschen früher, da es noch keinen Buchdruck gegeben hat, ihre Gedanken, Mitteilungen und Geschichten schriftlich aufgezeichnet? 3. Welche Rolle spielte das Erfinden des Papiers beim Buchdruck? 4. Warum waren die ersten Bücher ein Luxusgegenstand?